Unterstützte Kommunikation
Unter dem Begriff Unterstützte Kommunikation (Augmentative Alternative
Communication (AAC) werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die auf die Verbesserung der kommunikativen Möglichkeiten von Menschen mit fehlender oder eingeschränkter Lautsprache abzielen.
Unterstützte Kommunikation:
• ergänzt oder ersetzt die Lautsprache
• bietet Alternativen, um sich mitteilen zu können
• vermeidet sich wiederholende Frustrationserlebnisse: ermöglicht positive
Kommunikationserfahrungen
Sie soll den Betroffenen die Nutzung der verschiedenen sprachlichen Funktionen ermöglichen:
• Auf sich aufmerksam machen
• Handlungen/Gegenstände fordern
• Auswählen/etwas ablehnen
• Protest/Freude ausdrücken
• Etwas erzählen
• Fragen stellen
Zielgruppen:
• Menschen, die Lautsprache verstehen, sich aber unzureichend ausdrücken können (UK als expressives Kommunikationsmittel).
• Menschen, die Unterstützung zum Erwerb der Lautsprache benötigen oder deren Sprache nur mit zusätzlichem Hilfsmittel verständlich ist (UK als Unterstützung für die Lautsprache). Hier kann UK helfen, Verständigungsprobleme zu vermeiden.
• Menschen, für die Lautsprache als Kommunikationsmedium zu komplex ist und die daher eine geeignete Alternative benötigen (UK als Ersatzsprache). Bei Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung ist neben dem Sprechen auch häufig das Sprachverständnis
beeinträchtigt. Dies kann z. B. bei mehrfachbehinderten Kindern der Fall sein, wenn die
Körperbehinderung von einer geistigen Behinderung begleitet wird oder eine zusätzliche
Spracherwerbsstörung vorliegt.
Diagnostik:
Das ZAPP arbeitet eng mit der Universität Potsdam zusammen. Eine möglichst differenzierte Diagnostik, sowohl der sprachlichen Fähigkeiten, als auch der Möglichkeiten zur Ansteuerung von kommunikativen Hilfmitteln bilden die Grundlage der Therapie.
Hilfsmittel können sein:
• körpereigene Hilfsmittel (Mimik, Gestik, Tonfall, Gebärden, Atmung, JA/Nein Zeichen)
• nicht-elektronische Hilfsmittel (konkrete Objekte, Fotos, Symbole, Kommunikationstafeln
und -bücher, Schrift…)
• elektronische Hilfsmittel (PowerLink, BigMack, SBS, GoTalk, iPad, augengesteuerte
Sprachausgabegeräte…)
Angebote im ZAPP:
Das Spektrum der angewendeten Methoden umfasst:
• Sprachentwicklungsstörungen in Rahmen primärer Störungsbilder
• Autismusspezifische Sprach- und Kommunikationsanbahnung
• TEACCH
• Beratung in unterstützter Kommunikation
• Erprobung von technischen und nichttechnischen Hilfsmitteln
• Erarbeitung und Anpassung von symbol- und schriftsprachbasiertem Vokabular
• Unterstützung bei der Beantragung von Hilfsmitteln
• Gebärdenunterstützte Kommunikation
• Schulung des Umfeldes
Ist ein Kind aufgrund seiner Behinderung in seiner Kommunikationsentwicklung beeinträchtigt, sollte es unbedingt Hilfe erhalten. Durch frühe Unterstützung bekommt das Kind die Möglichkeit, Erfahrungen und Erfolgserlebnisse in der Kommunikation zu sammeln. Es ist daher notwendig, mit dem Einsatz von Unterstützter Kommunikation so früh wie möglich zu beginnen.
Es gibt heute eine Vielfalt an Möglichkeiten, den Menschen zur Sprache zu verhelfen. Die Aufgabe der Unterstützten Kommunikation ist es, Wege finden, um nichtsprechenden Menschen die Kommunikation zu erleichtern, sie zu verbessern oder erst zu ermöglichen.